Berlin – Der Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit hat einen offenen Brief veröffentlicht, der fünf entscheidende Schritte fordert, um das Vertrauen in die elektronische Patientenakte (ePA) zu stärken. Die Piratenpartei schließt sich der Forderung an. Dennis Klüver, stellv. Vorsitzender, betont: „Angesichts der jüngst aufgedeckten Schwachstellen wird deutlich, dass die bisherige Entwicklung der ePA von einer mangelhaften Sicherheitsarchitektur geprägt ist. Es nicht akzeptabel, dass die Bundesregierung aus Zeitdruck oder politischem Kalkül ein unausgereiftes System auf die Bevölkerung loslässt. Gesundheitsdaten gehören zu den sensibelsten Informationen überhaupt. Sie müssen absolut sicher vor Missbrauch geschützt sein. Gesundheitsdaten sind noch wertvoller als Bankdaten.“ Der offene Brief skizziert fünf wesentliche Schritte, die notwendig sind, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die ePA zurückzugewinnen:
Stärkung der Sicherheitsarchitektur: Es ist unerlässlich, eine robuste und durchdachte Sicherheitsinfrastruktur zu schaffen, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben.
Transparente Kommunikation: Die Bundesregierung muss offen über die bestehenden Risiken und geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der ePA informieren.
Einbindung von Experten: Fachleute aus den Bereichen IT-Sicherheit und Datenschutz sollten aktiv in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden.
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Unabhängige Prüfstellen sollten eingerichtet werden, um kontinuierliche Evaluierungen der Sicherheitsstandards durchzuführen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.
Aufklärung der Bevölkerung: Um das Vertrauen in die ePA zu fördern, sind umfassende Informationskampagnen erforderlich, die den Bürgerinnen und Bürgern ihre Rechte im Umgang mit Gesundheitsdaten näherbringen.
Nur durch gemeinsames Handeln kann das notwendige Vertrauen geschaffen werden, damit die elektronische Patientenakte ihren potenziellen Nutzen entfalten kann. Die digitale Souveränität des Einzelnen muss gewährleistet werden. Bis dahin bleibt nur ein persönlicher Widerspruch.
Link zum Offenen Brief https://www.inoeg.de/offenerbrief-epa-2025/
Moin! Die elektronische Gesundheitsakte ist abzulehnen. Gesundheitsdaten gehören in die Hand der Patientinnen und der Ärztinnen. Alles andere führt zu Mißbrauch, ebenso die industrielle Verwertung jener Daten. Bevor ein solcher Fünfpunkteplan im Lobbyistensumpf versandet, ist unter Berücksichtigung der Gefährdungslage mein Vorschlag der vernünftigste und sollte verfolgt werden. Schönen Tag noch.
Ahoi Piraten, (war selber mal einer bis vor 2 Jahren) ,
ich schließe mich der Ablehnung der ePA an.
Als Zahnarzt kann ich nur sagen daß es Nicht unbedingt kompletter Murks ist, gebe aberaus meiner Sicht Wesentliches als Grund für die Ablehnung an.
Selbst betreue ich 4 Pflegeheime bzw. deren Bewohner. Da kommen täglich viele Ärzte in die Einrichtungen um sowohl chron. Kranke als auch Akutfälle zu behandeln. So und nun wirds spannend, denn man ist im Heim nicht am PC sondern liest die Karte über ein Handgerät in System ein. Fas t immer ist eine Verordnung vonnöten. Da hat aber jeder Arzt seine eigenen Präferenzen. Das hat manchmal zur Folge, daß , wenn was Neues verschrieben wird, das „ALTE“ nicht rausgenommen wird, ebenso, wenn Apotheken das Medikament nicht liefern können und kurzfristig ein Analogon abgegeben wird um die größte Not zu lösen. Gerade bei den Heimpatienten ist die auf der Karte gespeicherte Datenflut sowohl unvollständig als auch nicht aktuell.
Und das bei Leuten, die meistens um die 90 Jahre alt sind. Da kommt es auf Aktualität und Präzision an. Nicht jeder Arzt kann tagesaktuell dokumentieren, was am Abend zuvor in den Heimen durchgeführt / verordnet wurde. Meist macht das die Schwester, die gar nicht mit dabei war und nicht alle begleitenden Details kennt.
Ich würde mich sehr selten auf eine ePA verlassen und immer die eigene Befunderhebung bevorzugen. Man denke nur an die Behandlung mit ANTIKOAGULANTIEN .
Die befürchtung ist das die Daten dann dafür genutzt werden zentrale Datenbanken z.B. psychisch auffälliger Personen anzulegen die dann im ersten Schritt zum abschieben ebensolcher Flüchtlinge und später dan u.U. für Euthanasie genutzt werden können. Wir hatten sowas schon mal.