+++ PIRATEN fordern Abbau von digitalen Grenzen – Netflix und das Geoblocking +++

Video-Streaming-Dienste wie Amazon Prime Instant Video, Netflix, Sky2Go, Watchever oder Maxdome werden auch in Deutschland immer beliebter. Sie treten dabei stärker in Konkurrenz zu dem klassischen linearen Fernsehangebot. Nun hat Netflix angekündigt, per Geoblocking in Form von Proxy-Sperren verhindern zu wollen, dass Kunden aus der ganzen Welt auf die angebotenen Inhalte zugreifen können. Ursache hierfür sind zumeist die Rechteinhaber, die eine zeitgleiche Veröffentlichung in unterschiedlichen Regionen verhindern wollen.

Stefan Körner, Bundesvorsitzender der Piratenpartei, sieht eine solche Entwicklung äußerst bedenklich:

„Wenn Streaming-Portale ihre Dienste in bestimmten EU-Ländern anbieten, muss sichergestellt sein, dass diese Kunden, egal wo sie sich gerade aufhalten, über das Internet auf Videoinhalte zugreifen können. Streaming-Dienste sind gerade deshalb so beliebt, weil sie den Kunden neben werbefreien Filmen, Serien und Eigenproduktionen auch große zeitliche und örtliche Flexibilität bieten, wann und wo diese Inhalte abgerufen werden können.
Wenn insbesondere wegen sogenanntem Geoblocking Inhalte nicht mehr überall zur Verfügung stehen, fällt ein entscheidender Vorteil der Streaming-Dienste weg und blockiert den EU-weiten digitalen Datenaustausch. So kann das Angebot beispielsweise nicht mehr im Urlaub oder auf Geschäftsreisen genutzt werden. Wir wollen solche digitalen Grenzen einreißen. Die EU muss grenzenlos in allen Bereichen sein. Der Zugriff auf Inhalte darf nicht länger vom momentanen Aufenthaltsort des Nutzers abhängig gemacht werden. Hier muss die Politik sich auch mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen beschäftigen und auf die Gesetzgeber der unterschiedlichen Regionen einwirken.“