Piraten fordern schon länger die individuelle Förderung kleiner Klassengrößen, Wechselunterricht mit Digitalisierung und multiprofessionelle Teams sowie bessere Lehrstudiumsbedingungen. Der am 17. August veröffentlichte INSM-Bildungsmonitor bestätigt diese Forderungen:
Das sogenannte Quiet Quitting überträgt sich auch auf die Lernenden und gerade um alle aktiv bei der Stange zu halten, muss man schnellstmöglich kleinere Klassen einführen. Lernende brauchen Ruhe und Aufmerksamkeit, doch wie können wir das trotz Lehrpersonalmangel und wachsendem Gebäudeplatzmangel bei mehr Geburten?
Bildungspflicht statt Anwesenheitspflicht
Ein erster Schritt für uns ist die Bildungspflicht, welche wir seit 2011 fordern. Das heißt, wir bleiben bei der Schulpflicht, verändern aber die Anwesenheitspflicht so, dass Raum für Wechselunterricht geschaffen wird. Dabei kann, wie der Bildungsmonitor schon auf Seite 23ff widerspiegelt, gut auf funktionierende ausländische Unterrichtsformate zurückgegriffen u./o. das vorhandene Konzept vom PerLenWerk verwendet werden.
Dies ist aber auch in der Hattie-Studie 2009 schon bestätigt worden. Warum ist da gefühlt nichts passiert?
Die KMK gibt nach wie vor zu vorsichtige Prognosen für den Lehrkräftemangel bis 2035 aus; Andere Studien zeigen aber, dass alleine in Hamburg bereits heute jede:r 10te Abiturient:in Lehramt studieren müsste, um den Bedarf nur für Hamburg zu decken.
Multiprofessionelle Teams
Ein weiteres Problem ist die Vielseitigkeit an bürokratischem und psychologischem Stress. Hier kommen die AG Bildung und der Bildungsmonitor (s. S.186) auch zu ähnlichen Forderungen eines multiprofessionellen Teams.
Diese bestehen für uns aus:
- Klassen-/Fachlehrenden
- Förderlehrpersonal
- Sonder-/Sozialpädagog:innen
- Schulpsycholog:innen
- externe Therapeut:innen
- Verwaltungslots:innen
Des Weiteren muss ein Team zur Digitalisierung aufgebaut werden (Bildungsmonitor S.137ff), in dem IT-Angestellte marktgerecht entlohnt werden. Auch muss didaktische Weiterbildung für den digitalen Unterricht flächendeckend angeboten werden.
Lehrberuf bewerben
Ausbildung an sich muss besser beworben werden, denn wenn selbst die Bundeswehr plakatieren soll und werben darf, ist es ein massives Versäumnis, dies nicht auch für den Lehrberuf und oben erwähnte Berufe zu machen, wo Baden-Württemberg z.T. in der Kampagne #LieberLehramt mit guten Intentionen vorangeschritten ist. Dazu muss der Lehrberuf europaweit auch angepasst werden. Aktuell haben wir einen massiven Flickenteppich, der sich schlecht vergleichen lässt.
Wir können nur darauf aufmerksam machen und hoffen, dass wir endlich mal anfangen für die Zukunft zu investieren.