Ein Gastbeitrag von Nasrin Amirsedghi
Deutschland ist ein Einwanderungsland. Daran führt längst kein Weg mehr vorbei. Doch was seit 2015 geschieht, ist kein nachhaltiges Konzept, sondern politischer Reflex, moralischer Überschwang und eine gefährliche Mischung aus Blauäugigkeit und Selbstüberschätzung. Ein Land, das Fachkräfte braucht, das altert, das Wohlstand erhalten will, darf Migration nicht sich selbst überlassen, sondern muss sie steuern. Nicht jeder, der kommt, kann bleiben, und nicht jede Einreise ist ein Gewinn – weder für die Gesellschaft noch für die Wirtschaft. Nötig ist Realismus statt Romantik, Steuerung statt Symbolpolitik.
Die Bundesrepublik steht vor einem Paradox: Einerseits fehlen in Schlüssel-bereichen Arbeitskräfte, Handwerker, Pflegepersonal, Ingenieure, Techniker. Andererseits steigen die Sozialausgaben für Menschen, die kaum Chancen auf Integration und Arbeitsmarkt haben. Das Problem ist nicht Migration an sich – das Problem ist die falsche Migration. Wer ohne Ausbildung, ohne Sprachkenntnisse oder ohne realistische Bleibeperspektive kommt, hat es schwer, und die Gesellschaft trägt langfristig die Kosten. Humanität bedeutet nicht, jeden aufzunehmen, sondern verantwortungsvoll aufzunehmen. Humanität ohne Vernunft erzeugt Unordnung, Konflikte und am Ende genau die Härte, die man vermeiden wollte.
Seit 2015 wurde vor allem kurzfristig reagiert. Aus moralischem Druck und politischem Wunschdenken holte man Millionen Menschen ins Land, mit der Hoffnung auf schnelle Integration. Doch Integration braucht Ressourcen, Geduld, Strukturen – und sie gelingt nicht automatisch. Wer aus Kriegsregionen kommt, bringt nicht selten traumatische Erfahrungen mit, wer nie eine Schule besucht hat, braucht Jahre bis zur Arbeitsmarktfähigkeit – wenn überhaupt. Zahlen, die selbst Regierungsberichte nennen, zeigen, dass viele Geflüchtete weder über formale Abschlüsse verfügen noch über ausreichende Sprachkenntnisse, um unmittelbar Beiträge zum Fachkräftemarkt zu leisten. Das ist kein moralisches Urteil, sondern eine nüchterne Feststellung. Gesellschaftliche Realität ignoriert man nicht, indem man sie für unhöflich erklärt.
Allein zwischen 2015 und 2023 erreichten laut Bundesregierung nur etwa 118.749 Personen aus Alphabetisierungskursen das Sprachniveau A2 – und die Zahl qualifizierter Kursabschlüsse liegt deutlich tiefer als die der merklich bildungs-fernen Zugewanderten. Wer kaum lesen oder schreiben kann, keine abgeschlossene Schulbildung hat und keine Berufsausbildung vorweisen kann, braucht Jahre – wie aus Afghanistan, wo 80 % Analphabeten sind – oft Jahrzehnte bis zur arbeitsmarktfähigen Qualifikation. Das bindet enorme Ressourcen in Sprachkursen, Integration und Sozialleistungen – und führt faktisch selten zu einer echten Integration in Mittelschicht oder Facharbeit.
Der Aufnahme von Flüchtlingen aus Staaten mit niedriger Qualifikationsdichte steht ein erheblicher Investitionsbedarf in Sprach- und Integrationskurse, Sozialleistungen und berufliche Qualifizierung gegenüber. Allein 2025 wurden Mittel für Integration und Sprachkurse auf über 1 Milliarde Euro aufgestockt. Zugleich liegt die Beschäftigungsquote bei vielen Herkunftsgruppen lange Zeit weit unter der deutschen Durchschnittsquote – insbesondere bei Frauen und bei Familien mit mehreren Kindern. Diese Bilanz macht deutlich: Migration als pauschales Versprechen von Arbeitskraft bringt selten das, was versprochen wird – und belastet stattdessen den Sozialstaat und die Kommunen.
Warum bleibt Deutschland dennoch bei diesem Kurs? Weil Moral politisches Kapital ist. Weil Kritik an Missständen oft reflexhaft als rechts diffamiert wird. Weil nüchterne Analyse schwerer auszuhalten ist als wohlklingende Parolen. Doch Verantwortung bedeutet, der Wahrheit ins Auge zu sehen: Eine Einwanderungspolitik, die mehr kostet, als sie nutzt, gefährdet den sozialen Frieden, überfordert Kommunen und erschöpft jene, die täglich Integration leisten sollen – Lehrer, Sozialarbeiter, Freiwillige, Steuerzahler.
Dabei gäbe es Alternativen. Europa hat qualifizierte Bewerber – aus Osteuropa, aus Südeuropa, aus der Ukraine. Dort finden sich gut ausgebildete Arbeitskräfte, oft mit europäischem Bildungshintergrund, mit ähnlichem Wertefundament und hoher Integrationsfähigkeit. Zuwanderung auf dieser Basis wäre nicht Abschottung, sondern strategische Öffnung. Deutschland braucht Köpfe, nicht nur Hände. Es braucht Menschen, die hier arbeiten wollen – und können. Wer jedoch dauerhaft von Transferleistungen lebt, nicht am Arbeitsmarkt andocken kann und ohne Perspektive bleibt, gerät früher oder später in die Rolle des ewigen Gastes. Doch Integration beginnt erst dort, wo jemand Teil der Gemeinschaft wird – nicht nur Mitbewohner, sondern Mitgestalter.
Kontrolle heißt nicht Kälte. Kontrolle heißt Auswahl. Kontrolle heißt, dass der Staat entscheidet, wer kommt – nicht der Zufall, nicht Schleuser, nicht die Geographie. Ein modernes Einwanderungsrecht definiert Kriterien: Qualifikation, Sprach-kompetenz, gesellschaftliche Anschlussfähigkeit, Bedarf am Arbeitsmarkt. Wer flieht, weil er verfolgt wird, bleibt geschützt. Aber wer aus wirtschaftlichen Gründen kommt, muss sich – wie in Kanada oder Australien – bewerben und qualifizieren. Das ist fairer als ein System, das vielen Aufnahme verspricht, aber nur wenigen Zukunft bieten kann.
Deutschland ist groß, reich, humanistisch geprägt. Doch es ist nicht unendlich belastbar. Wer Ressourcen sinnvoll einsetzen will, braucht Prioritäten. Wer Migration will, braucht Grenzen und Regeln. Wer Integration will, muss fordern und fördern – nicht nur hoffen. Die Welt ändert sich. Europa altert. Konflikte nehmen zu. Eine naive Willkommenskultur mag sympathisch wirken, aber sie ersetzt keine Zukunft.
Die Zeit der Bauchpolitik ist vorbei. Deutschland braucht eine Einwanderungs-politik, die Mut zur Wahrheit hat: dass nicht jeder, der kommt, bleiben kann; dass Schutz nicht automatisch Teilhabe bedeutet; dass Humanität ohne Ordnung scheitert. Wir müssen wählen – und zwar verantwortungsvoll. Für ein Einwanderungsland, das gestalten will. Für ein Deutschland, das nicht ertrinkt in gut gemeinter, aber schlecht gemachter Politik. Für eine Zukunft, die tragfähig bleibt.
Migration ist eine Verantwortung – keine Wohltat ohne Limit.
@Nasrin Amirsedghi
10315 Berlin, 07.12.2025



Sorry, aber warum wird solch ein Gastbeitrag von der Piratenpartei veröffentlicht?
Er steht gegen unser Programm und enthält rassistische Denkweisen. Da spielt es keine Rolle, wer Autor:in ist.
Eigentlich mag ich es nicht, mich auf diese Weise öffentlich über Piratendinge zu äussern, aber da der Artikel bereits online ist, tue ich es.
Ich distanziere mich als Piratin ausdrücklich von den Aussagen in diesem Text.
Bitte spezifiziere genauer, von welchen Aussage Du Dich distanzierst.
Antwort:
Jede Aussagen, die Werturteile über Menschen fällt,
die unterteilt in wertes und unwertes Leben.
Alle antifaschistisch denkenden Menschen wissen, was das heißt.
Schönen Abend noch.
Aber werturteile an sich sind ja noch lange nicht faschistisch. Wer zum Beispiel die Ostedeutsche Dorfnazi Kultur oder die Kultur von Islamistischen Taliban ablehnt und nicht in Deutschland haben will…
Oder wer eben sagt, jemand der kriminell ist ist weniger Wünschenswert als jemand wo fleißig ist.
Ich denke Werturteile zu fällen ist eine sache des gesunden Menschenverstandes, es wäre ggfs naiv und gefährlich dies nicht zu tun.
Dem schließe ich mich an. Als Piratin distanziere ich mich hiermit von diesem Beitrag.
Menschenrechte dem ökonomischen Nutzen unterordnen. Manche lernen nicht mal aus der Geschichte, wenn man ihnen ein Geschichtsbuch auf den Kopf haut.
Ihr lasst wirklich eine Person, die regelmäßig bei Tichy’s Einblick veröffentlicht, auf Eurer Seite kommentieren und wundert Euch dann, dass ihr nicht gewählt werdet? Ganz großes Kino.
Naja, Sie hat den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz für ihre ehrenamtliche Arbeit mit Migranten. Sie hat gezeigt, dass Sie Ahnung von dem Thema hat.
Wie dieser Beitrag auf der Bundeswebseite der Piraten landen kann ist mir unverständlich. Gastbeitrag? Schön, dennoch sollten Beiträge dem Programm und der Gesinnung (lies Grundsatzprogramm) der Piraten entsprechen.
„dass nicht jeder, der kommt, bleiben kann“ das klingt ja schon nach den Forderungen und Schlagworten aus ganz anderen politischen Richtung. Remigration? Nein, das ist nicht piratig.
Solche Gastbeiträge zu veröffentlichen ist falsch. Da kann man auch gleich ganz anderen Parteien anbieten unsere Website als Sprachrohr zu nutzen.
Statt diesem Beitrag sollte man lieber fragen wieso und woran Integration scheitert, was man verbessern kann. Doch hier wird nur angenommen, sie funktioniert nicht. Dabei gibt es so viele tolle Beispiele wo sie es tut. Gute Ideen wie keine isolierten Asylheime zu bauen, sondern die Kulturen anzunähern, auch vor Ort.
Im Grundsatzprogramm steht „Wir setzen uns für eine solidarische, respektvolle und menschenwürdige Asylpolitik ein, die Wohl und Schutz der asylsuchenden Menschen in den Vordergrund stellt und auf Instrumente zur Abschreckung, Isolation und Diskriminierung ausnahmslos verzichtet.Menschen, die in Europa Zuflucht suchen, haben das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, auf Bewegungsfreiheit und die Teilhabe an der Arbeitswelt, an Bildung und Kultur. Das gilt sowohl wenn die Gründe der Flucht noch nicht anerkannt sind, als auch wenn eine Rückkehr in das Herkunftsland nicht möglich ist“
Das ist Meinung der Piraten und beschlossen auf dem Bundesparteitag.
Ich halte das Lenken und Anwerben von Arbeitskräften auf welchem Weg auch immer für falsch. Wir können für unseren Wohlstand nicht andere Ländern ihrer Fachkräfte berauben. Sie brauchen diese selbst. Siehe Beispiel Albanien, wo kaum noch Pflegefachkräfte gibt, da alle abgeworben ins Ausland. Wir müssen unsere Probleme selbst lösen. Beide Lösungen kosten viel Geld, aber eine scheint die Bessere zu sein.
Fachkräfte gehen halt dahin wo die Bedingungen am Besten sind. Mal ab davon, nur Leute aufzunehmen die zur Wirtschaft nicht beitragen wäre andersrum auch nicht sinnvoll.
Deutschland sollte so attraktiv werden das die besten zu uns kommen wollen. Das sollte der Anspruch sein.
Super Artikel. Ich freue mich schon auf den 2. Teil, wo es um die konkrete Umsetzung der beschrieben Ziele geht.
Definitiv Anschlussfähig:
https://bsw-vg.de/programm/freiheit/
Auch das könnte gut passen:
https://afdbundestag.de/wp-content/uploads/2024/01/ak-innen_flyer_loesung-der-migrationskrise_digital_1.pdf
Oder hier:
https://www.cducsu.de/presse/neuordnung-der-europaeischen-migrationspolitik
„Deutschlandkoalition“ – wie wärs? Schnittmengen sind überwältigend.
Oder frei nach Joachim Herrmann (CSU): Nur noch wunderbare N***r.
Sehr undifferenziert, und nur Deine Anonyme Meinung, aber bitte.
Ich hab noch Sticker mit „Refugees welcome“. Darf ich die noch auslegen oder muss ich die jetzt wegwerfen?
Vielleicht sollte der BuVo mal das Programm lesen, bevor er beschließt, derartige Kommentare zuzulassen.
Gerne Auslegen, es gibt einen extrem großen Unterschied zwischen Flüchtlingen und Migranten!
Richtig, die gibt es. Darum hat das Wahlprogramm auch darin unterschieden. Darin steht zu Migration:
„Wir erkennen an, dass Menschen aus den verschiedensten Gründen zu uns kommen und bei uns dauerhaft leben wollen. Den Umfang soll ein Zuwanderungsgesetz regeln, das, anders als mit dem Fachkräftezuwanderungsgesetz geschehen, auch angemessen berücksichtigt, dass die Ursachen für Migration unterschiedlich sind.“
Und etwas weiter darunter steht auch, wo der inhaltliche Fokus liegen soll:
„Insbesondere sollen somit Menschen aus den Ländern bevorzugt werden, die durch die wirtschaftlichen Aktivitäten Deutschlands in der Vergangenheit besonders negativ betroffen sind. Ein angemessener wirtschaftlicher Ausgleich vor Ort ist generell zu leisten. Wenn in einem Land wieder eine ausreichende Lebensperspektive für die Menschen besteht, soll diese Art der Bevorzugung anderen zukommen.“
https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#F.C3.BCr_eine_echte_Migrationspolitik
Das ist so ziemlich das Gegenteil davon, ausschließlich auf die „wirtschaftliche Verwertbarkeit“ von Menschen abzuzielen.
Den Bezug zum Thema „Flucht“ hat die Autorin selbst gelegt. Denn sie vermengt beide Bereiche unzulässig, wenn sie auf Menschen aus Afghanistan abzielt. Von denen dürften wie auch die aktuelle Unmenschlichkeit des Bundesinnenministers ignoriert die wenigsten aus wirtschaftlichen Grund nach Deutschland kommen.
Es ist zwar richtig, dass vielfach Integrationsbemühungen nicht den Erfolg zeigen, den man sich von Seiten des Staates erhofft hat. Dafür gibt es viele Gründe. Die wenigsten davon haben allerdings mit den Menschen, die zu uns kommen, zu tun.
https://www.integratexpert.com/blog/die-top-5-grunde-warum-integration-scheitert
Und was die Problematik der speziellen Gruppe von Frauen, oftmals mit Kindern, betrifft, sind wir uns hoffentlich einig, dass dafür die mangelhafte Bereitstellung von Betreuungsplätzen nicht unbedeutend verantworltich ist.
https://www.morgenpost.de/ratgeber2/job/article104641152/Fehlende-Kita-Plaetze-kosten-Frauen-bares-Geld.html
Wenn der Kommentar dieses generelle Versagen des Staates kritisiert hätte und eben nicht die Schuld bei den Menschen und ihrer Herkunft gesucht hätte, wäre alles gut gewesen. So aber wird der falsche Focus gesetzt.
Und ein letztes Wort zu den qualifizierten Bewerbern aus Europa. Für die gibt es die Freizügigkeit in der EU. Dass die keinen Bock haben, in ein Land zu kommen, das immer mehr Andersartigkeit ablehnt, ist kein Wunder. Auch das ist übrigens belegt.
https://www.sciencemediacenter.de/angebote/fremdenfeindlichkeit-verringert-arbeitsmigration-in-deutsche-landkreise-25022
Man muss aber auch die Realitäten beachten, kann Deutschland Millionen Afghanen aufnehmen weil die Islamisten dort furchtbare Zustände geschaffen haben ?
Zumindest sollten wir dann unterscheiden Zwischen Islamisten und jenen die keine Islamisten sind. In Städten wie Berlin haben es Juden und Homosexuelle ja nicht mehr gerade einfach. Da Deutschland zwar gegenüber Islamisten sehr tolerant ist diese aber nicht unbedingt gegenüber anderen Gruppen die „ungläubig“ sind.
Seriöse Asyl und Migrationspolitik muss also differenzieren und Grenzen setzen können was erwünscht ist und was nicht. Ist dann auch Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Religionen.
Bisher wurde das u.a von Woke/Links ja immer verhindert da eine kritische Auseinandersetzung mit Islamismus zu leichtfertig in die Rassismus Ecke verbannt werden statt zu sehen das man Fakten diskutiert um eine für alle Gruppen gute Politik zu finden.
Gebiete die von Deutschlands vergangenheit besonders betroffen waren ?
Also Deutschland hat seit 1918 keine Kolonien mehr. Warum sollte ich als Steuerzahler noch für irgendwas haften wo vor 100 Jahren war und niemand mehr von den beteiligten Lebt ?
Erbschuld bis in die 10 Generation ?
Deutschland hatte mal in Tsingtao in China Kolonien. Heute modernste Mega City… Die zeiten haben sich geändert und wir sollten da in die Zukunft blicken und gucken unser Land voran zu bringen.
Mal ab, die ehemaligen Asiatischen Kolonien Singapur, Taiwan, Südkorea, China sind heute technisch fortschrittliche Wirtschaftsmächte. Während viele Afrikanische Länder immer noch Slums sind. Das Beispiel zeigt das die Ex Kolonien nach 100 Jahren ja auch irgendwannmal die Verantwortung übernehmen selbständig voran zu kommen. Die Asiaten haben das ja auch geschafft und sind uns heutzutage weit vorraus. Wenn die Afrikaner das nicht schaffen so ist das nicht unsere Schuld.
An welcher Stelle genau zieht die Piratenpartei nun die Grenze zwischen „qualifizierten Bewerbern aus Europa mit ähnlichem Wertefundament“ und „Flüchtlingen aus Staaten mit niedriger Qualifikationsdichte“?, und wie soll diese selektive Unterscheidung nach kultureller Nähe, Bildungsherkunft und Integrationskosten mit dem Grundsatzprogramm der Piratenpartei vereinbar sein, das ausdrücklich für eine diskriminierungsfreie, menschenrechtsorientierte und nicht-utilitaristische Migrationspolitik eintritt?
Inklusion statt Selektion
Die Frage, wie Deutschland Migration und damit Teilhabe gestaltet, ist keine technische, sondern eine grundsätzliche – eine Frage des positiven Menschenbildes [1]. Der Gastbeitrag fordert Selektion, Steuerung und Nutzenkalkül und widerspricht somit meiner Meinung nach den inklusiven Grundsätzen der Piratenpartei [2]: Freiheit, Würde und Teilhabe. Er will Migration unter wirtschaftliche Nützlichkeit stellen und damit Menschen nach Verwertbarkeit sortieren. Doch wer so argumentiert, stellt das ökonomische Interesse über die Würde des Einzelnen, und genau das möchte ich als Koordinator der AG Bildung kritisieren. Wir Piraten wählen programmatisch einen anderen Weg: Menschen sein ist kein Luxus und Menschenrecht kein Privileg.[3] Wer flieht, wer Schutz sucht, soll diesen finden. Ohne Prüfung nach Qualifikationsprofil, Herkunft oder ökonomischem Potenzial.[4] Asyl und Migration sind für uns Inklusion. Mit unserer Gesellschaftsvision, die Inklusion statt Selektion fordert, verstehen wir Piraten Vielfalt als Stärke. Es heißt, Potenziale nicht nach ihrer sofortigen Verwertbarkeit zu sehen, sondern durch ein positives Menschenbild zu entwickeln. [1] Wo andere von „Ressourcenbelastung“ sprechen, sehen wir die Aufgabe und Verantwortung einer Gesellschaft, die niemanden zurücklässt. Deshalb setzen wir Piraten auf echte Existenzsicherung statt Sondergesetze[5], auf das Recht zu lernen statt Abschiebung aus Klassenzimmern, auf „Healing Classrooms“, die verletzte Seelen stärken und Sicherheit bieten [6], anstatt sie auszusortieren. Ein Einwanderungsland, das sich auf wirtschaftliche Effizienz reduziert, verliert seinen moralischen Kompass.[7] Konträr dazu gewinnt ein Land, das Inklusion lebt, Zukunft. Denn gesellschaftlicher Fortschritt entsteht nicht durch Auswahl, sondern durch Teilhabe und ganzheitliche Partizipation.[1] Dieser Weg ist kein leichter, aber in Anbetracht der aktuellen Situation Deutschlands die einzige nachhaltige Lösung, sich wirklich weiter zu entwickeln. Wir müssen Antirassismus [8] so gut wir es können leben, aufhören, autoritäre Staatsregierungen zu unterstützen [9], eine Sicherheit aufbauen, die nachhaltig alle schützt und Menschen nicht bewertet[10], sondern deren Handlungen. Ich erinnere da mal an das Buch von Peter Wallraff. „Ganz unten“ [11] und zu den Zeiten wollen wir alle nicht zurückkehren 🧡
Quellen:
[1] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#Pr.C3.A4ambel_2
[2] https://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Pr.C3.A4ambel
[3] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#F.C3.BCr_eine_solidarische_Asylpolitik_.E2.80.93_Menschenrechte_gelten_f.C3.BCr_alle.21
[4] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#F.C3.BCr_eine_echte_Migrationspolitik
[5] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#Echte_Existenzsicherung_statt_diskriminierender_Sondergesetze
[6] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#Heilende_Klassenzimmer_.28Healing_Classrooms.29
[7] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2029/Wahlprogramm#Die_moralische_Autorit.C3.A4t_des_Rechtssystems
[8] https://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Gemeinsam_gegen_Rassismus
[9] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Autokratien
[10] https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Abschaffung_des_Mehr-Klassen-Systems_auf_dem_Arbeitsmarkt
[11] https://www.youtube.com/watch?v=rl4hJQiE4fI
[Dieser Kommentar ist KI lektoriert]
Die angeführte Definition von „Humanität“ kann ich nicht nachvollziehen. Auch darüber hinaus kann ich keine Zusammenhänge mit definitionen des Begriffs an anderer Stelle erkennen:
https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/krieg-in-den-medien/500404/humanitaet/
Insbesondere, dass der Artikel alle Konsequenzen verschweigt, die eine solche Selektion für Geflüchtete bedeuten würde, macht ihn verdächtig. Unglaublich, dass er diesen prominenten Platz auf der Seite der PP einnimmt.
Es hätte bestimmt andere Wege gegeben, die tatsächlich vorhandenen Hürden im Zusammenleben zu beschreiben, ganz ohne die Menschlichkeit über Bord zu werfen. Dieser Beitrag ist mehr vom selben Einerlei, der nach einer beispielslosen Diskursverschiebung bereits jetzt in fast jeder Polit-Talkshow verbreitet wird. Wird es wenigstens eine Reaktion auf diesen Artikel geben?
Erfrischend ist es, dass ein solcher Meinungsbeitrag als Anstoß innerparteilicher Debatten erscheinen kann. Leider hagelt es hier in den Kommentaren genau jene politischen Reflexe, die der Beitrag selbst thematisiert. Dabei brauchen auch und gerade wir endlich mal eine ehrliche Diskussion über eigene, naive, von der Wirklichkeit entrückte Wunschvorstellungen.
Ja, offene Debatten wären so wichtig um die Reformen zu finden die funktionieren. Reformiert werden muss da so einiges wenn man das Thema nicht der AfD überlassen will. Dazu müssen auch die Problemfelder die es gibt offen benannt werden. Problemaktzeptanz ist ja die Grundlage um später zu Problemlösungen zu kommen. Während Problemverdrängung das Problem ja nicht löst.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie wird nicht durch Nützlichkeit oder einen Status (Deutsche:r, Nicht-Deutsche:r) eingeschränkt.
Ich halte diesen Gastbeitrag für einen Fehler. Ich halten ihn für ein Beispiel, warum mir die Piratenpartei immer fremder wird.
Was mir die meisten Kommentare hier zeigen:
Wir Piraten sind wohl nicht einen Deut besser als viele andere Menschen in Deutschland:
1. Wir sehen nur noch schwarz oder weiss.
2. Wir ertragen nicht andere Meinungen.
3. Argumentieren mit Totschlagargumenten, mit Unterstellungen oder Vorurteilen.
Ein guter Beitrag, endlich etwas von jemandem, der sich seit Jahrzehnten auskennt zum Thema. Ich weiß noch wie uns damals beim Infostand in Stuttgart zur Europawahl junge Menschen aus Albanien und Bosnien erzählt hatten,. wie Islamistische Strukturen die von ausländischen Staaten gefördert werden und unserem Staat als „Ansprechpartner“ bei den Debatten dienen, Ein großes Problem sind.
Es ist auch ferner bezeichnend, wie viele hier hypermoralisch in den Kommentaren sind, aber nicht in der Lage sind mit den Punkten sich auseinanderzusetzen, welche der Artikel berechtigterweise anspricht. Auch weil eben, wie der Artikel exakt darlegt, es für viele es um den Empörungsreflex geht und um das Selbstbildnis seiner eigenen normativen Überlegenheit und Selbstvergewisserung geht.
Der Artikel nennt wichtige Punkte und endlich wieder einer der wenigen Artikel bei uns die Fragen wie schafft man dann die normative Maxime in die Tat umzusetzen. Und wie bei de anderen wenigen Artikeln zuvor, welche dann von wollen, ins Machen gingen, kam meistens von denselben Leuten derselbe Empörungsreflex und die Rufe nach Zensur.
Dass sich viele gerade aufregen, liegt auch wahrscheinlich daran, da ihr normatives Selbstbild plötzlich einen Spiegel vorgehalten bekam. Und für sie unbequeme Fragen, welche in unserer Partei sei vielen Jahren immer wieder in vielen Diskussionen angesprochen werden, nun offen gefragt werden und, man Lösungen verlangt, welche die meisten der Kommentatoren sich durch normative Maximen und Geschrei entziehen wollen. Weil es kann nicht sein, dass einem die eigene Kuscheldecke weggenommen wird. Es zeigt, dass es vielen Kommentatoren nicht um die Menschen geht, sondern um das eigene Gefühl der moralischen Überlegenheit.
Ich kann mich mit dem Gastbeitrag in dieser Form nicht identifizieren. Für mich ist zentral, dass wir sehr klar zwischen Asyl/Flucht (mit einem menschenrechtlichen Schutzauftrag) und Arbeitsmigration (die politisch gesteuert werden kann) unterscheiden.
Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder Diktaturen fliehen, bewerte ich nicht danach, ob sie sich „rechnen“ oder welchen Bildungsabschluss sie mitbringen. An mehreren Stellen wirkt der Text für mich so, als würden Geflüchtete vor allem in einer Kosten-Nutzen-Logik betrachtet und unter den allgemeinen Begriff „Migration“ subsumiert – das steht für mich im Spannungsfeld zu unserem Anspruch an eine menschenwürdige, solidarische Asylpolitik.
Ich halte eine ehrliche Debatte über Migrations- und Integrationspolitik für notwendig, auch innerhalb der Partei. Aber für mich bleibt die Maßgabe: klare begriffliche Trennung von Asyl und Arbeitsmigration und kein Abrücken vom Vorrang der Menschenwürde gegenüber reinen Nützlichkeitserwägungen.
Der Artikel ist unterirdisch und zeigt keinerlei realistische, irgendwie noch humane Perspektive auf – wie die meisten Kommentatoren ja bereits dargelegt haben.
Wir haben zum Thema einen Text veröffentlicht, der doch im Kern sehr „piratig“ ist: https://bge-rheinmain.org/eine-antwort-auf-internationale-migrationen
Eine schöne Vorstellung und ein hehres Ziel. Ich denke es wird noch ein paar Jahre bis dahin dauern. Mit Piraten in der gesetzgebenden Politik wahrscheinlich etwas früher aber auch bis dahin ist es noch ein langer Weg.