Schummeln bei den Abgaswerten, krampfhaftes Festhalten am Verbrennungsmotor, aktives Verschlafen der Elektromobilität und nun kommt auch noch heraus, dass seit über 20 Jahren illegale Absprachen liefen. Die Autoindustrie, das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft ist arg ramponiert.
Industriezweige, die schon lange existieren, neigen dazu, unflexibel zu werden. Das gilt besonders dann, wenn ihr Produkt ein technologisches Plateau erreicht hat, sich also nicht mehr grundlegend verändert und weiterentwickelt. 131 Jahre nach dem Benz Patentmotorwagen ist das Automobil mit Verbrennungsmotor nun endgültig für alle sichtbar mit lautem Krachen vor die Wand gefahren. Technisch hatte sich am Verbrennungsmotor schon lange nichts mehr wirklich getan. Detailverbesserungen konnten bestenfalls verschleiern, dass – egal ob Benzin oder Diesel – keine erwähnenswerten Steigerungen der Effizienz mehr möglich sind.
Innovation nur noch aus der Elektronikindustrie
Der letzte echte Entwicklungsschritt war von rund 20 Jahren die Einführung der Piezo-Einspritzung. Seitdem kamen Innovationen im Auto hauptsächlich aus der Elektronikindustrie. Das führte dann zu einem massiven Problem, das aus der gleichen Richtung kommt wie das „Neuland“-Problem unserer Regierung. Manager mit „Benzin im Blut“, aber leider ohne Ahnung von Elektronik und IT, dachten offensichtlich, der Rest der Welt sei auch nicht schlauer als sie. Also benutzte man die Elektronik, um umfeldfreundlichere Verbrennungsmotoren vorzutäuschen. Das Faken von Abgaswerten ging eine gewisse Zeit auch gut. In erster Linie aber wohl, weil niemand damit gerechnet hatte, dass renommierte Unternehmen so dreist und gleichzeitig dumm sein können.
Deutsche Autobauer stehen in Deutschland unter besonderem Schutz…
Vor mittlerweile fast zwei Jahren platzte das Lügengebilde, als zunächst Volkswagen des Betrugs überführt wurde. Mittlerweile ist klar, dass wahrscheinlich fast alle Hersteller von Dieselfahrzeugen die gleiche Masche benutzt haben, um Abgaswerte vorzutäuschen, die in der Kombination mit den Leistungswerten nicht realistisch sind.
Wer echte Konsequenzen für die Betrüger erwartet hatte, musste inzwischen die „Systemrelevanz“ der deutschen Automobilhersteller und den damit verbundenen Schutzschirm, den die deutsche Politik für VW & Co bereit hält, zur Kenntnis nehmen. Es geht munter weiter, wie gehabt: Das Verzögern und Hinschleppen der Entwicklung von alltagstauglichen Autos mit elektrischem Antrieb und die Verbreitung von allerlei Geschichten über die enormen Entwicklungsmöglichkeiten des Verbrennungsmotors sind nach wie vor an der Tagesordnung. Der Verbrennungsmotor ist aber rein faktisch ein Antriebstyp, der seit rund 20 Jahren zwar immer komplizierter, aber kaum besser geworden ist.
…vielleicht, weil sie schon zu den bedrohten Arten gehören?
Unbestritten ist die Automobilindustrie ein wesentlicher Teil der deutschen Wirtschaft. Mit williger Unterstützung der Politik, die seit Jahren die Verschärfung von Abgasnormen verhindert, verschläft diese Industrie aber seit Jahren grundlegende Entwicklungen in ihrem Bereich. Weil Manager und Politiker mit Tunnelblick einfach nicht wahrhaben wollen, dass die Zeit des Verbrennungsmotors zu Ende ist, so wie die der Dampfmaschine, der Glühbirne und des Röhrenfernsehers, riskieren sie den Niedergang dieses gesamten Industriezweigs in Deutschland.
Kriminelle Energie zum eigenen Bestandsschutz
In den letzten Tagen kamen Informationen ans Licht, dass der Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW seit den 1990er Jahren illegale Absprachen über Technik und Preise getroffen haben. Passend dazu die vom VDA (Verband der Automobilindustrie) in Auftrag gegebene „Studie“ des IFO-Instituts, die zu dem Schluss kommt, ein Verbot des Verbrennungsmotors ab 2030 würde über 600.000 Arbeitsplätze in Deutschland gefährden. Aus Angst davor, eine bekannte Technologie durch eine neue zu ersetzen, riskiert die deutsche Automobilindustrie den Untergang. Statt auf Innovation zu setzen, werden sie kriminell, um sich den Markt durch Absprachen aufzuteilen.
Wir sind jetzt an dem Punkt angekommen, wo man nur noch sagen kann: ES REICHT!
Elektromobilität ist nicht aufzuhalten
Auch wenn ein Maschinenbauingenieur lieber ein Produkt mit vielen Schrauben, Hebeln und Rädchen baut,sind es genau diese Teile, die den Verbrennungsmotor gegen den Elektromotor verlieren lassen. Es sind zu viele und die Anforderungen an sie sind zu hoch. Ein Verbrennungsmotor hat über 1000 Einzelteile, ein Elektromotor rund 20 und er braucht weder Kupplung noch Getriebe. Die Kosten für Batterien befinden sich im freien Fall, batterieelektrische Autos werden bald deutlich billiger herzustellen sein, als solche mit Verbrennungsmotoren. Darum ist es Irrsinn, auf einen Umstieg von Diesel auf Ottomotor zu setzen. Auch die Entwicklung von Hybridantrieben ist der falsche Weg.
PS: Ein Verbot von Verbrennungsmotoren bei Neuzulassungen ab 2030 ist lächerlich, das Thema hat sich vorher erledigt, weil das Elektroauto etwa ab 2020 in jeder Eigenschaft überlegen sein wird, inklusive Reichweite und Preis.
Auszug aus unserem Wahlprogramm zum Thema Energiepolitik:
Der Verkehr und die Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen haben den weitaus größten Anteil an den CO2-Emissionen in Deutschland. Daher muss der Wechsel zur Elektromobilität und der verstärkte Einsatz von Technologien zur Wärmeerzeugung mit Erneuerbaren Energien – zum Beispiel durch Wärmepumpen und Solarthermie – vorrangig genutzt werden. Unabhängig von Prognosen zur Klimaerwärmung ist eine weltweite Energiewende grundsätzlich möglichst schnell umzusetzen. Durch eine wesentlich schnellere Umstellung auf 100% erneuerbare Energien wird der Klimawandel am wirksamsten bekämpft. Damit würde Deutschland auch seine Verpflichtung aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erfüllen.
Die „kleinen Leute“ können den finaziellen Schaden nicht wuppen 🙁 Viele wird das in die Insolvenz treiben 🙁 hab schon im Radio gehört dass „die kleinen Leute wohl eher auf dem Schaden sitzen bleiben 🙁 was, wenn zb das Geld für ein Auto die einzige Erbschaft war? Es gebraucht gekauft wurde vom Erstbesitzer? Alles weg? Darf nicht sein dass die Konzerne alles kaputt machen und arme Leute nun Bankrott gehen wenn das Auto nicht mehr fahren darf! Jedes verdammte Auto MUSS ersetzt werden! Dazu 600.000 Arbeitsplätze? Das ist alles sehr unsozial diese Art (Daumen runter), denn die Menschen sind auch Umwelt und zwar Existenzen werden hier zerstört. Totale Ängste geschürt was zum Ergebnis eine CDU Regierung erneut auf den Thron verhilft weil sie „so autofreundlich ist“! Ich persönlich könnte mir kein E Auto leisten und aus gesundheitl Gründen nicht mit Öffis fahren, weil zuviel Fußwege dazwischen und zuviel stehen 🙁 so krachig geht das nicht! AdBlue muss eingebaut werden und Autoindustrie zahlen. Dann können die „kleinen Leute“ ihr Auto sauber weiterfahren, wer das Auto braucht!
Wobei wir fairerweise sagen sollten, dass nur ein Austauschen des Motors unsere Verkehrsprobleme auch nicht löst. Wir brauche innovative neue Ideen für den Verkehr. Endlich mal echte Alternativen auf dem Land, die bereits jetzt möglich wären, wenn konsequent die Digitalisierung voran getrieben und Buslinien nach Bedarf geschaltet würden. Wir brauchen weniger MIV in den Städten und mehr Bus und Bahn, mehr Radverkehr und mehr Anreize, aufs eigene Auto zu verzichten. Lange schon haben wir PIRATEN den Fahrscheinlosen ÖPNV im Programm, der es den Verkehrsträgern erlaubt, zukunftsgerichtet neue Stadtbahnlinien oder Busverbindungen zu planen. Gleichzeitig werden die „Kunden“ nicht mehr mit umständlichen Ticket-Automaten oder Kontrollen belästigt. Die Zukunft des Autos ist elektrisch – aber besser wäre es, wenn wir auch die Gesamtzahl reduzieren könnten. Warum nicht per App jederzeit ein Auto in der gerade benötigten Größe bestellen? Ich muss zur Arbeit? Ach, dann reicht ein Sitzplatz. Uhh, Großeinkauf – dann doch besser ein Kombi. Urlaubsfahrt? Ach, dann lass ich mein Gepäck vollautomatisch in den Zug oder Flieger transportieren. Alles keine Zukunftsmusik. Wäre JETZT möglich, wenn nicht bestehende Lobbyisten es verhindern würden. Deshalb PIRATEN wählen!
Schon die Überschrift macht stutzig: Wirtschaftlicher Totalschaden“.
Letztendlich fehlte es doch an der wirtschaftlichen bzw. politischen Feinabstimmung. Hätten die Autobauer zuvor die Politik darüber informiert bzw. in Kenntnis gesetzt, dass ihre (hochgezüchteten) „Dieselmotoren“ nicht in der Lage sind, den Diesel-Kraftstoff „sauber“ – sprich unter den gesetzlich vorgebenen Emissionswerten – zu „verbrennen“, dann wären die (Abgas-)Werte höher angesetzt worden – in D, wie auch in der EU.
Dass es Möglichkeiten gibt, Fahrzeuge, also auch „schmutzige“ Pkw umweltfreundlich zu „betanken bzw. betreiben“ – steht außer Frage – ich denke die Kreativität unserer Ingenieure steht denen in anderen Ländern in nichts nach – nur ob diese in ausreichender Menge vorhanden sind bzw. industriell produziert werden können (z.B. Wasserstoff) wage ich zu bezweifeln.
Kauft man dann den billigen (Atomstrom) aus Frankreich oder Schweden bzw. Polen/Ukraine ein? – um in D mit Elektroantrieb durchzustarten?
Wenn Fahrverbote ausgesprochen werden – was ist dann mit dem grenzüberschreitenden Güter-/Lkw-Verkehr? Hier gibt es Belege dafür, dass in großen Stil sog. „Ad-Blue Killer“ eingesetzt werden (https://www.camionpro.de/camionpro-de/index.php/news/cp-online/53-abgasskandal-2-0; https://www.camionpro.de/camionpro-de/index.php/news/cp-online/63-lkw-abgasskandal-ausmass-weit-groesser-als-befuerchtet; https://www.youtube.com/watch?v=zS7Pn-w9oao
Allein bei der Maut geht man von einem finanziellen Schaden i.H. von 110 Mio Euro jährlich aus.
Was wird dann der Handel bzw. die Industrie usw. sagen, wenn keine Waren mehr angeliefert mehr werden…?
Da wirds dann sicher unruhig auf den Straßen….
oder auch die großen Kreuzfahrtschiffe?
Vielleicht sollte man sich einmal darüber Gedanken machen, wie man Warentransporte vermindern kann bzw. den Verkehr verringern? – siehe auch die großen Post- und Logistikkonzerne…
Jahrzehntelang hat man es – auch durch Lobbyarbeit verhindert, dass man Bahnstrecken zweigleisig ausbaut bzw. mehr Gleis- bzw. Bahnverbindungen schafft und diese zeitnah taktet.
Lieber baut man für Milliarden Euro neue Startbahnen auf Flughäfen bzw. baut neue Autobahntrassen durch die Landschaft.
Der wirtschaftliche Totalschaden wird uns erst dadurch entstehen, wenn wir keine Antworten auf diese Probleme finden.
Nein, der Verbrennungsmotor ist hinsichtlich der Effizienz nicht am Ende, es hapert nur an geeigneten Materialien u.a.m. Es ist nur so, dass der E-Antrieb noch effizienter sein könnte, wenn….der Strom nicht inefficient hergestellt werden würde…und wenn man ihn nicht auch noch zum zum Heizen der Fahrgastzelle bräuchte….und fur den vielen elektronischen Schnickschnack, den manche Hersteller einbauen…;-)
Das Problem am E-Antrieb ist wiederum, einen ökonomisch konkurrenzfähigen mobilen Energiespeicher zu entwickeln….aber da tut such momentan viel!
…und der E-Antrieb braucht keine Ölraffinerien, Tankerflotten, Großkraftwerke, er ist kompatibel zur Dezentralisierung.