Wegen der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan sind weiterhin ehemalige afghanische Mitarbeiter, die für Deutschland gearbeitet haben (sogenannte Ortskräfte) in Lebensgefahr.[1] Zuletzt spitzte sich die Lage dramatisch zu. In Pressekonferenzen erklären die Taliban, dass sie aktiv daran arbeiten, ehemalige Ortskräfte aufzuspüren, und Medienberichte zeigen weitreichende Durchsuchungen in Privatwohnungen, vorgeblich um Kriminelle zu identifizieren. UN-Generalsekretär António Guterres zufolge gibt es glaubhafte Berichte, dass seit dem 15. August mehr als 100 Ortskräfte getötet wurden [2].

Jana Klemp, Koordinatorin der AG Innenpolitik, drängt auf schnellere Evakuierungsmaßnahmen, um die früheren Ortskräfte vor lebensbedrohlichen Übergriffen der Taliban zu schützen:

„Diese Leute jetzt im Stich zu lassen ist nicht nur menschlich verwerflich, sondern auch für die zukünftige Zusammenarbeit Deutschlands in einem hohen Maße negativ. Sie haben sich für die Gute Sache eingesetzt. Wir brauchen solche Menschen – sie einfach fallen zu lassen wäre fatal.“

Um schnelle Unterstützung zu leisten fordert Jana Klemp, dass Deutschland schnell die angekündigten Abkommen mit den Partnerländern vor Ort vereinbart, Ortskräfte zeitweise aufzunehmen [3]. Darüber hinaus sieht sie Deutschland in der Verantwortung, für die dauerhafte Sicherheit der Ortskräfte Sorge zu tragen.

Quellen:

[1] www.stern.de/panorama/video-afghanische-ortskraefte—-wir-muessen-dringend-handeln–31651458.html

[2] www.n-tv.de/politik/Taliban-toeten-Dutzende-Ortskraefte-und-Beamte-article23093875.html

[3] www.auswaertiges-amt.de/de/service/afg?openAccordionId=item-2479426-1-panel