Das Bundesverwaltungsgericht hat in einem erst jetzt veröffentlichten Urteil vom 27.03.2019 klargestellt, dass die Videoüberwachung durch private Stellen ausschließlich durch die europäische Datenschutzgrundverordnung geregelt wird.
Das frühere Videoüberwachungsverbesserungsgesetz und der davon abgeleitete § 4 Abs. 1 Satz 1 im aktuellen Bundesdatenschutzgesetz sind damit nichtig. Auf dieser Rechtsgrundlage wurden und werden jedoch heute eine Vielzahl von Videoüberwachungsanlagen im öffentlichen Raum von privaten Stellen betrieben, z.B. in Einkaufszentren. Eine im Jahr 2017 von der Piratenpartei unterstützte Verfassungsbeschwerde gegen dieses Gesetz wurde damals vom Bundesverfassungsgericht nicht zur Entscheidung angenommen.
Dazu Frank Herrmann, Landesvorsitzender der PIRATEN NRW und einer der damaligen Beschwerdeführer:
„Es ist eine späte Genugtuung, wenn unsere Verfassungsbeschwerde nunmehr inhaltlich doch noch erfolgreich ist! Es war und ist unhaltbar, Videoüberwachung kraft Gesetz für wirksam zu erklären! Genau das hat der Gesetzgeber aber mit dem Videoüberwachungsverbesserungsgesetz versucht und ist jetzt endlich gescheitert.“
Die Gesetzgeber müssen nun dringend für Rechtsklarheit sorgen und die Paragraphen zur Videoüberwachung aus den Datenschutzgesetzen in Bund und Ländern streichen.
„Ich würde mir wünschen, dass der Gesetzgeber den Inhalt der Entscheidung übernimmt und nicht wieder versucht, seine eindeutig unzulässigen Pläne in einer neuen Form durchzusetzen“
ergänzt Anja Hirschel, Stadträtin aus Ulm und Bundesthemenbeauftragte für Digitalisierung.
Auf die Datenschutzaufsichtsbehörden kommt jedenfalls viel Arbeit zu!
Ich finde Video Überwachung richtig super. Da fühlt man sich Abends in der Stadt viel sicherer und ich habe ja sowieso nix zu verbergen.
Die Überwachung könnte man z.B. auch gegen Bettler die Leute ansprechen verwenden. Damit das Shopping in der Innenstadt endlich wieder Spaß macht.
Also bitte, Überwachungsstaat gegen Obdachlose/Bettler ? Wie lächerlich ist das denn bitteschön ?
Endlich das Bedingungslose Grundeinkommen einführen wie dies die Piratenpartei fordert. Dann braucht niemand mehr fürs Überleben betteln gehen.
Stimmt, „aggressives Betteln“ ist in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit.
Btw „Videoüberwachungsverbesserungsgesetz“ – Da kann nichtmal der Stirnlappenbasilisk mithalten.
Musste googlen um sicherzustellen, dass ihr euch das nicht ausgedacht habt.