Die Piratenpartei fordert, die Diskussion zu Drogen und Suchtgefahren wissenschaftsbasiert zu führen und ideologischen Dogmatismus zu unterlassen. Wir reihen uns nicht in den Reigen derjenigen ein, die, wie jedes Jahr, vor dem Konsum illegaler Drogen warnen.
Eine Welt ohne Drogen ist undenkbar. Zu den sogenannten legalen Drogen gehören auch Kaffee, Tee, Medikamente, Tabak und Alkohol. Missbrauch oder problematisches Konsumverhalten können Menschen bei jeglichem Substanzgebrauch entwickeln.
Swen Schmidt, Koordinator der AG Drogen- und Suchtpolitik:
„Alle Spielarten von Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll gehören einfach zur Menschheit dazu, solange sie keine exorbitante Gefahr für das Individuum und seine Mitmenschen darstellen.“
Der Konsum ist selten Ursache von Sucht. Typische Suchtursachen sind u.a. Vereinsamung, Stigmatisierung, Obdachlosigkeit, Armut oder Krankheit. Die Bekämpfung dieser Ursachen sollte ein wichtiges Ziel unserer Gesellschaft sein. Suchtberatungsstellen werden in Deutschland am Häufigsten aufgrund von Problemen mit Alkohol, Spielsucht oder Medikamentenmissbrauch aufgesucht.
Häufigste Todesursachen bei Substanzgebrauch sind übrigens Alkohol und Tabak. [1-4] Illegale Drogen hingegen führen eher selten zum Tode. Leider aber steigen die Zahlen [5] seit 2010 stetig an, da abhängigkeitsgefährdete Konsumenten aus Angst vor Verfolgung oft keine Hilfe suchen, ihnen Substitution verwehrt wird oder sie keine Möglichkeiten zum Drugchecking haben. [6]
Angelika Saidi, Themenbeauftragte für Drogen- und Suchtpolitik:
„Für diese Menschen muss Hilfe statt Strafe das Ziel einer neuen Drogenpolitik sein, um Menschen frühzeitig aufzuklären und damit Leben zu retten.“
Deshalb stehen wir Piraten nicht nur heute, sondern ganzjährig für eine Drogen- und Suchtpolitik, die auf Hilfe statt Kriminalisierung setzt.
Quellen:
[1] DHS – Alkohol www.dhs.de/suechte/alkohol/zahlen-daten-fakten
[2] DHS – Tabak www.dhs.de/suechte/tabak/zahlen-daten-fakten
[3] DHS – Medikamente www.dhs.de/suechte/medikamente/zahlen-daten-fakten
[4] DHS – illegale Drogen www.dhs.de/suechte/illegale-drogen/zahlen-daten-fakten
[5] Alternativer Drogenbericht von Akzept e.V., Siehe Seite 86ff alternativer-drogenbericht.de/wp-content/uploads/2020/10/akzeptADSB2020web.pdf
[6] Drugscouts drugscouts.de/de/page/wo
Zugegeben ich selbst rauche nicht einmal Zigaretten, aber dennoch bin ich für eine Legalisierung von Cannabis. Eigentlich müsste man davon ausgehen das wir ja schon von der Alkoholprohibition in den U.S.A. in den 1920ern unsere Lektion gelernt haben. Aber leider nicht hier in Deutschland, denn bei einer Legalisierung könnte man ja einen Effektiven Jugendschutz durchsetzen und nebenher einem Haufen organisierter illegaler Dealer die Haupteinnahmequelle wegnehmen.
In meiner Jugendzeit (geb. 1959) waren die Bücher von Carlos Castaneda „Die Lehren des Don Juan“, „Der Ring der Kraft“, „Die Kunst des Pirschens“ ein absoluter Jugendkult. Der US-amerikanische Autor erforschte sozialwissenschaftlich und sozialpraktisch einen alten Yaqui-Schamanen, der Drogen noch zur höheren Erkenntnisfindung nutzte. Damals war die herrschende Bevölkerungsschicht („Mütter und Väter“) im Westen schrecklich empört über diese Schriften und hätte sie sicherlich gerne verboten.
Ich halte diese heute fast vergessenen Bücher für unsere erfolgreiche westliche Jugendrevolution „Make love, not war“ in den 70er-Jahren für sehr wichtig.